Sonntag, 15. April 2012

Nordkoreanische Volksarmee - Unterernährung (Report Part 5)

Ich bin wieder aus meinem Kurzurlaub zurück. Dann darf es doch gleich mal losgehen ;-)

Weshalb "Part 5"?
Das liegt daran, dass ich die Seite vom aktuellsten Post zum ältesten übersetze. Rimjin-Gang erscheint nur alle 2 Monate, und bis dahin dürfte ich ca. die Hälfte abgearbeitet haben. Ich werde die Posts etwas kürzer verfassen, evtl. gibts dann zwei Mal die Woche was auf die Augen.

Anfänglich gibt es wohl etwas längere Pausen zwischen den Posts (ca. 1 Woche). Ich muss mich erst daran gewöhnen und die Zeit einteilen. Ausserdem ist es motivierender, wenn etwas mehr Leser hier wären :-)






Folgendes Bildmaterial zeigt die kritische Ernährungssituation innerhalb der Nordkoreanischen Armee, genannt "People's Army". Geschossen wurden die Bilder von Gu Gwang-ho, einer der nordkoreanischen Undercover-Journalisten.

Entstanden sind die Fotos im Juli 2011 im Süden der Provinz Pjönjang. Auf einem kleinen Platz nahe des Marktes sitzen rund zehn junge Männer. Alles Soldaten, die ganz offensichtlich stark unterversorgt sind - sowohl Nahrungsmitteltechnisch als auch medizinisch. Der Anblick schockiert: Eingefallene Wangen, knochige Arme und Beine, krumme Haltung. Auch die Uniformen verstecken das Offensichtliche nicht.

Alle machen einen furchtbar abwesenden Eindruck


Gu Gwang-ho:"Es schmerzte mich, die abgemagerten Soldaten so zu sehen."
Gu wollte erfahren, wohin die Soldaten gebracht werden. Leider erhielt er vom Gruppenführer keinerlei Informationen. Also befragte er Anwohner, um Näheres zu erfahren.

Laut diesen handelt es sich bei den Soldaten um Sappeure.
Zur Info: Rund 50% aller Dienstleistenden der Volksarmee sind Sappeure. Sie werden hauptsächlich dazu eingesetzt, wichtige Infrastrukturen - wohl in erster Linie für die Armee - zu bauen.

Gu:"Ich hatte das Gefühl, die Soldaten seien Anfang 20. Der Gruppenführer berichtete mir, dass einige sogar noch jünger sind."

Auf dem nächsten Foto erkennt man einen Militärpolizisten, wie er die Formation aus Soldaten befehligt, sich hinter den Mauern zu halten. Es scheint, als hätte er die Anweisung, die unterernährten Männer vor den Anwohnern zu verstecken - zumindest bis zur Deportation. Gu berichtet, die Männer würden allem Anschein nach nicht mehr allzu lange durchhalten - sehr wahrscheinlich sterben sie bald aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustand.

"Es ist nicht ungewöhnlich, Soldaten an Unterernährung sterben zu sehen. Sobald einer stirbt, wird die Familie darüber benachrichtigt. Die Todesursache: Krankheit. Allerdings sieht man den toten Körpern sofort an, weshalb sie das Leben verlassen hat. Trotz allen Bemühungen wissen die Leute sehr wohl über die miserablen Zustände in der Volksarmee Bescheid." 



Alle Bilder sind © von Asiapress.org

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